Von Eigenlob und Enthusiasmus

23.01.2015

Bildschirmfoto 2015-02-10 um 10.13.34

Link > Von Eigenlob und Enthusiasmus © FNP

Von Julia Lorenz

Beim Neujahrsempfang der CDU im Frankfurter Westen wurden die rund 200 Anhänger schon einmal auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr eingestimmt. Als Ehrengast sprach Kultusminister Ralph Alexander Lorz und machte fleißig Werbung für seine Partei.

 Zeilsheim. In etwas mehr als einem Jahr, im März 2016, steht die nächste Kommunalwahl an. Bis dahin ist zwar noch ein bisschen Zeit. Aber Werbung für seine eigene Partei kann man bekanntlich nie machen, und so stimmte die CDU sich und ihre Anhänger im Frankfurter Westen auf dem Neujahrsempfang der Christdemokraten in der Stadthalle in Zeilsheim schon einmal auf das Ereignis im kommenden Jahr ein.

Alfons Gerling fehlte

„Die CDU im Westen ist hellwach“, sagte etwa der CDU-Kreisvorsitzende Uwe Becker. „Dass wir hier, mitten in Zeilsheim sind, da wo die Menschen zu Hause sind, zeigt, dass die Christdemokraten dorthin gehören, wo die Menschen auch wirklich sind.“ Immerhin würden sie Politik für Jedermann machen. Gerade die Terroranschläge in Paris vor zwei Wochen hätten gezeigt, dass „wir mit allen Religionen Seite an Seite stehen müssen für eine Gesellschaft, in der jeder sagen und schreiben kann, was er will.“

Rund 200 Menschen waren gekommen, um nicht nur den Worten von Becker, sondern auch denen von Ehrengast Ralph Alexander Lorz, dem hessischer Kultusminister aus Wiesbaden, zu lauschen. Nur einer fehlte zum ersten Mal nach 22 Jahren: Der „Löwe von Zeilsheim“ Alfons Gerling, der 24 Jahre den Frankfurter Westen im Hessischen Landtag vertrat, konnte in diesem Jahr nicht dabei sein. „Eine hartnäckige Erkältung hat ihn an sein Bett gefesselt“, bedauerte Claudia Wesner, Vorsitzende der Zeilsheimer Christdemokraten.

„Es ist schön, hier in einem voll besetzten Saal zu stehen. Das zeigt uns, wie gut die CDU aufgestellt ist“, sagte der hessische Kultusminister Ralph Alexander Lorz, der Ehrengast des Abends. „Aus Wiesbadener Sicht sind wir uns der Bedeutung Frankfurts bewusst, auch in welche Richtung es in Zukunft gehen wird. Deshalb werden wir den Christdemokraten, die bei der Wahl kandidieren, beistehen.“ Und so ließ er es sich natürlich auch nicht nehmen, gleich noch mal Werbung für seine Partei und der schwarz-grünen Landesregierung zu machen. Denn die Koalition, die funktioniere hervorragend. Gemeinsam habe man schon viel erreicht. Vor allem im Bildungsbereich, Lorz’ Steckenpferd. „Wir wissen, dass die Bildung die wichtigste Investition für die Zukunft ist“, sagte der Minister. So setze die Regierung auf die 105-prozentige Lehrerversorgung. Obwohl die Schülerzahlen im Land sinken – außer in Frankfurt –, gebe es nicht weniger Lehrer. Denn man brauche sie, um sie für die Verbesserung der Bildung einzusetzen – wie für die Umsetzung des Pilotprojekts „Pakt für den Nachmittag“. Davon profitiere auch der Frankfurter Westen. Mit dem Projekt soll es bis Ende der Legislaturperiode für alle Grundschulkinder gemeinsam mit den Kommunen eine Bildungsgarantie von 7.30 bis 17 Uhr geben. „Unser Ziel ist es, den Schulen Verlässlichkeit zu geben.“

„Viel erreicht“

Damit war aber noch nicht genug mit dem Lob. Auch Uwe Serke, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der CDU-Arbeitsgemeinschaft West, zeigte sich begeistert von der Arbeit der schwarz-grünen Landesregierung. „Wir haben schon viel erreicht, auch für den Frankfurter Westen“, sagte Serke und nannte als Beispiele den eingereichten Bauantrag für den Neubau des Klinikum Höchst, die geplante Regionaltangente West, die den Taunus mit dem Flughafen verbinden soll, sowie die Sanierung des Höchster Bahnhofs. „All diese Projekte zeigen die gute Entwicklung der westlichen Stadtteile. Wir können dem Jahr 2015 positiv entgegenblicken.“